Melanochromis auratus

Melanochromis auratus Mnnchen   Michel Raab 1
 

Vorkommen:

Diese Art wird sĂŒdwestlich des Sees, zwischen Jalo Reef und Krokodil Rocks in der Felszone gefunden.
Eine Àhnliche Art wurde bei Kande gesichtet.
 

GrĂ¶ĂŸe:

MĂ€nnchen: ca. 11 cm
Weibchen: ca. 9 cm
 

ErnÀhrung:

ErnĂ€hren sich in ihrer natĂŒrlichen Umgebung vom Felsenaufwuchs (limnovor).
 

Sozialverhalten:

Die Melanochromis auratus sind innerartlich sehr aggressiv, anderen Tieren gegenĂŒber weist dieser Mbuna ebenfalls eine gewisse GrundaggressivitĂ€t auf. Auch Weibchen haben untereinander eine feste Rangordnung und gehen nicht zimperlich miteinander um.

Besonderheit: 

Dominante Weibchen können unter UmstĂ€nden die FĂ€rbung der MĂ€nnchen annehmen, wodurch sie ihre Stellung in der Rangordnung der Gruppe demonstrieren. 
Geeignete Arten zur Vergesellschaftung findet man bspw. in den Gattungen Maylandia / Metriaclima, Tropheops, Labeotropheus oder Petrotilapia. 
 

AquariumgrĂ¶ĂŸe und GeschlechterverhĂ€ltnis:

Aquarium ab 400L und mindestens 150cm KantenlÀnge und 50cm Tiefe (Artenbecken), aber auch hier gilt, die GrundflÀche ist ausschlaggebend, sollte aber niemals unter 120cm KantenlÀnge fallen, bei einer Mindesttiefe von dann 70cm.
Vorgeschlagenes GeschlechterverhÀltnis ist mit einem MÀnnchen zu 3 bis 4 Weibchen zu empfehlen ( 1/3-4 ) ein VerhÀltnis 1 zu 1 stellt auch kein Problem dar.
 
Bei Becken mit 160cm KantenlÀnge und 60cm Tiefe ist aber durchaus auch ein VerhÀltnis von 3 MÀnnchen zu 7 Weibchen möglich ( 3/7 ).
 

Erfahrung aus der Community:

Anmerkung zur Rubrik "Erfahrungen aus der Community":
Folgende Erfahrungen spiegeln nicht immer die eigentliche Charaktereigenschaften der jeweiligen Arten wieder. Die folgenden Erfahrungen sind auch immer vom Beibesatz und der BeckengrĂ¶ĂŸe, sowie der Einrichtung abhĂ€ngig.
Somit dienen die Erfahrungen nur als kleiner Anhaltspunkt und NICHT als sichere Artbeschreibung.
 
Erfahrungsbericht von Sven Vickermann:
Meine ersten Melanochromis auratus pflegte ich vor vielen Jahren als einen meiner ersten Malawis. Damals in einem 360L Becken mit den Maßen 120*50*60cm gemeinsam mit Labeotropheus trewavasae und Maylandia estherae. 
 
Das Becken war natĂŒrlich fĂŒr alle drei Arten erheblich zu klein, leider war mir das damals zunĂ€chst nicht bewusst, die Informationsquelle waren zu der Zeit leider noch sehr beschrĂ€nkt. Schon nach kurzer Zeit haben sich jedoch zunĂ€chst die Weibchen der Melanochromis auratus gegenseitig getötet bis nur noch eines ĂŒbrig war und im Anschluss hat dann das MĂ€nnchen begonnen mir den restlichen Besatz zu zerlegen. Habe ihn damals dann an in einen Aquristikladen in der NĂ€he gebracht und konnte somit zumindest noch einen Teil des Besatzes retten. 
Danach hatte ich natĂŒrlich erstmal eine Weile „die Schnauze voll" von dieser Art. 
 
Nach einigen Jahren sah ich dann wieder eine wunderschöne Gruppe dieser Art und konnte nicht daran vorbeigehen. Habe dann einen neuen Versuch gestartet, diesmal in einem grĂ¶ĂŸeren Becken mit 160*50*50cm und auf anraten des VerkĂ€ufers zunĂ€chst nur mit einem PĂ€rchen. In dem Becken schwammen bereits Cynotilapia afra, Labidochromis caeruleus, Maylandia estherae, Maylandia greshakei und Pseudotropheus sp. „Acei". Mit dem PĂ€rchen ging es allerdings nicht lange gut da das MĂ€nnchen das Weibchen zu sehr bedrĂ€ngte, woraufhin ich noch zwei weitere Weibchen dazu setzte. Das ging dann zunĂ€chst einige Monate ohne Probleme doch dann, als das Maylandia greshakei MĂ€nnchen eines Tages aus dem Becken sprang haben sie Ihre Chance genutzt und sich von Heute auf Morgen an die Spitze der Rangordnung gesetzt. Damit begann dann auch wieder das Übel und es begann ein Ă€hnliches Spiel wie ein paar Jahre zuvor. Diesmal griff ich jedoch frĂŒher ein bevor es zu grĂ¶ĂŸeren Verlusten kommen konnte. Die Tiere wurden vorĂŒbergehend umquartiert bis ich eine Weile spĂ€ter das Becken eines Bekannten mit den Maßen 180*60*50 ĂŒbernehmen konnte. Darin habe ich die Tiere dann ĂŒber etwa zwei Jahre erfolgreich gepflegt, bis mir innerhalb weniger Tage der Bestand durch irgendeine Krankheit verstarb (aus heutiger Sicht vermutlich Darmflagellaten oder Ă€hnliches) und das Becken zum NonMbunabecken umfunktioniert wurde. 
 
Wieder eine Weile spĂ€ter hielt ich die Tiere dann ein weiteres mal, diesmal einen wunderschöne Harem der Standortvariante von „Thumbi West" und zu der Zeit dann zunĂ€chst in einem 150*60*60cm Becken, was auch soweit auch problemlos lief. In dem Aquarium schwammen zu der Zeit noch Maylandia aurora und mein damalig ganzer Stolz Maylandia Zebra „Thumbi West" die mir ein Bekannter meines Vaters aus dem Osten mitgebracht hatte. 
Auch danach pflegte ich diese Art noch mal, dann aber in grĂ¶ĂŸeren Becken was jeweils auch problemlos lief, da half dann natĂŒrlich auch die Erfahrung die ich zuvor mit der Art gesammelt hatte. 
 
Als Fazit kann ich sagen dass ich die Tiere selbst nicht unter 150*60*60cm pflegen wĂŒrde. Dann aber auch nur wenn die vergesellschafteten Arten entsprechend robust sind und das Becken gut strukturiert eingerichtet ist. 
FĂŒr eine Gruppenhaltung sollten mindestens 180*60*60cm zur VerfĂŒgung stehen, besser mehr. 
Als Alternative fĂŒr etwas kleinere Becken kann ich bspw. Melanochromis dialeptos empfehlen. Diese Art wurde frĂŒher als Melanochromis sp. „Auratus Dwarf" gefĂŒhrt, was zu deutsch soviel wie „Zwergauratus" bedeutet. Die Tiere sind den M. auratus optisch recht Ă€hnlich, bleiben aber deutlich kleiner und sind um einiges vertrĂ€glicher.
 
 
 
 
Beitrag: Malawi Germany
Erfahrungsbericht aus der Community: Sven Vickermann
Bilder: Birger Lessow(Barschkeller), Michel Raab (Malawium)